"Parkhäuser werden ihre Daseinsberechtigung auch vor dem Hintergrund der politisch angestrebten Mobilitätswende nicht verlieren", sagt Dr. André Scharmanski, Leiter Quantum Research, und beruft sich dabei auf Erkenntnisse der neusten Quantum Focus-Ausgabe, einer Studie rund um die Zukunft des Parkens. Mit Elektrifizierung und Digitalisierung, der Krise des innerstädtischen Einzelhandels, der Etablierung von Homeoffice und der angestrebten Verkehrs- und Klimawende in den Städten gehen Herausforderungen, aber auch Chancen einher, die das Potenzial haben, den Parkraummarkt grundlegend zu verändern. Der neue Quantum Focus diskutiert die verschiedenen Entwicklungstrends und leitet daraus Potenziale für Nutzer, Betreiber und Investoren ab.
Parkhäuser: Relevanz bleibt, Anpassung muss kommen
Das Auto ist nach wie vor das unangefochtene Fortbewegungsmittel unserer Gesellschaft. Einige Experten (u.a. Dudenhöffer 2022) erwarten bis 2050 sogar einen weiteren Anstieg des Pkw-Bestands in Deutschland. Die logische Konsequenz: Parkraum und Parkhäuser werden weiterhin benötigt. Allerdings sind einige Anpassungen notwendig, um im Wettbewerb bestehen zu bleiben, wie z.B. das Mitdenken von Ladeinfrastruktur, die Digitalisierung von Parkprozessen und -infrastruktur oder die Kombination mit zusätzlichen Dienstleistungen und Sharing-Angeboten.
Autos weg von den Straßen – aber wohin?
Gestärkt wird das Parkhaussegment zudem durch eine Parkraumpolitik der öffentlichen Hand, die zunehmend auf eine Verdrängung des On-Street-Parkens aus dem Stadtbild und die Zurückgewinnung von Flächen für verträglichere Nutzungen setzt. So gibt es bspw. in Hamburg rein rechnerisch nur 10 m² Spielfläche pro Kind, während ein Auto durchschnittlich 13,5 m² Stellplatzfläche beansprucht. Dieses Ungleichgewicht soll in vielen Städten durch die Umwandlung von Parkplätzen in Gehwege, Grünflächen, Aufenthaltsflächen oder Fahrradstellplätze verbessert werden.
Ein Erfolgsfaktor für den Betrieb von Parkhäusern kann außerdem die aktive Kooperation des Parkhausbetreibers mit den Städten und Kommunen sein, um die eigenen mit den politischen Zielen gewinnbringend zu verbinden. Zukünftig ergeben sich neue Möglichkeiten wie die Verlagerung von Anwohnerparken in Parkhäuser oder dynamisches Pricing in Abhängigkeit des aktuellen Verkehrsaufkommens.
Nachhaltigkeit und Parken
Auch in der Assetklasse Parken ist das Thema Nachhaltigkeit längst angekommen. Noch steht dabei vor allem die ökologische Nachhaltigkeit in puncto Ladeinfrastruktur, Öko-Strom und Parkhausbegrünung im Fokus. Bislang noch weniger diskutiert, aber ebenso wichtig sind soziale Aspekte beim Parken wie z.B. Sicherheit, Barrierefreiheit und Gesundheit. Hier eröffnen sich neue Chancen zur Differenzierung, die nicht nur Vorteile für Kunden, sondern vor dem Hintergrund der EU-Regulatorik auch für Investoren bieten.
Die gesamte Publikation mit weiteren Details, Hintergründen, Grafiken und Statistiken ist als PDF-Format frei zum Download verfügbar: Focus No. 40 - Zukunft Parken.